Kirche & Konzept

Der Bau
(In Klammern steht jeweils die Jahreszahl des Entstehens.)

Panorama-Ansicht
Innenraum Kirche A 2013
Innenraum Kirche B 2013

Innenraum Kirche 2011  
(mit Java oder Flash)

Die Gnadenkirche ist ein klassizistischer Kirchenbau, eingeweiht am 12. Oktober 1777.

Sie hat in den über 200 Jahren ihrer Geschichte eine Vergrößerung (1898/1899) und zwei Restaurierungen (1951/52 und 1974/75) mitgemacht.
Trotz mehrerer Veränderungen blieb ihr ursprünglicher, schlichter Charakter erhalten.

 
Musiker und Musikfreunde schätzen die hervorragende Akustik der Kirche, die vielfältige Konzerte möglich macht.
 

Heute . . .
. . . ist der Kirchengrundriss ein unregelmäßiges Achteck.
Dem Portal (1899) an der Straßenseite ist ein klassizistisch/modernistisch anmutender Vorbau (1899) vorgesetzt, der von sechs Säulen getragen wird. Die Fassade ist gelb gestrichen, Dach und Glockenturm sind mit Schiefer gedeckt.

Der Kirchenraum wirkt durch die hohen Fenster und den weißen Innenputz licht.
Die hellblaue, mit Stuck und einem ockerfarbenen Streifen abgesetzte Decke wird durch eine weiße Stucksonne verziert, aus deren Zentrum ein großer Kronleuchter herabhängt (1975).
Die Orgel (1975) sitzt auf einer Empore über dem Eingang.
  Blick hinauf zum Kronleuchter
Die Holzbänke sind in zwei Reihen angeordnet.
Der hölzerne Altar steht in einer Nische an der Südseite des Baus, flankiert von Pult und Kanzel, ebenfalls aus Holz.
Über dem Altar hängt an der Stirnseite der Nische ein großes, schlichtes Balkenkreuz (1999), das Konfirmanden bauten.
Blick in den heutigen Chorraum
    Ursprünglich war im Jahr 1776 . . .
. . . ein gleichseitiges Achteck entstanden.
Die Pläne stammten vom kurkölnischen Baumeister Leydtel aus Poppelsdorf.
Die Parallelmauern hatten 11,82 Meter Abstand, jede Wand maß innen 4,84 Meter Länge und außen 5,90 Meter.
Ans Oktogon schloss sich im Süden die Sakristei an, auf der die damalige Orgel (1798) saß.
       Ältestes Foto von der Gnadenkirche: nach 1788, aber vor der Erweiterung von 1898
Daneben entstand der Glockenturm (1788) mit zwei 800 und 500 Pfund schweren Glocken. Bis in die 60er Jahre wurden sie per Hand geläutet. Gekrönt wird der Turm – vermutlich von Anbeginn – von einer Wetterfahne in Gestalt eines Posaunenengels.

Anekdote: Der Kürtener Klaus Peter Jung, dessen Vater Küster der Gnadenkirche war und der im Küsterhaus aufwuchs, erinnert sich an das Glockenläuten per Hand: „Ich kam mittags aus dem Kindergarten – 1962 bis 1964 – und stürmte immer sofort in den Turm, um meinem Opa beim „Bremsen“ der Glocke zu helfen. Das Seil hatte einen dicken Knoten, auf den ich mich setzen konnte – toller Spielplatz.“
   
     Die Vergrößerung 1898/1899 . . .
. . . geschah nach Plänen des Baurats Otto March aus Charlottenburg.
Die Kirche wurde zum Teil abgerissen und um 5,90 Meter zur Hauptstraße hin verlängert.
Der Grundriss verwandelte sich in ein unregelmäßiges Achteck.
Das Portal erhielt den von sechs Säulen getragenen Vorbau, der Innenraum eine Holzempore über dem Eingang.
Die farbliche und hölzerne Innengestaltung mutete barock an.
    Blick auf die heutige Kirche von Osten 
Die Kirche hatte ab nun drei statt zwei Sitzreihen und erhielt in der Folgezeit Fenster mit Glasmalereien im Jugendstil.
Anekdote: Der Organist war meist auch Chordirigent und musste daher während des Gottesdienstes mehrfach von der Orgelempore zur Chorempore wechseln. Damit dies zügig klappte, kletterte er an der Orgel über eine Leiter auf den Dachstuhl, lief über den Köpfen der Gemeinde zur anderen Kirchenseite und erschien dort auf der Chorempore wie der Heilige Geist über eine andere Leiter von oben.
     

Die Restaurierung im Jahr 1951/52 . . .
. . . vergrößerte die Kirche: Die bisherige Sakristei wandelte sich zur Altarnische. Eine neue Sakristei wurde östlich angesetzt.
Da dadurch die Orgelempore wegfiel, zog das Instrument auf die Chorempore um, die dafür allerdings in einer größeren Version neu gebaut werden musste.
Die alte zweireihige Sitzordnung wurde wieder eingeführt.

 

Die Restaurierung von 1974/75 . . .
. . . entzog die Kirche rund zwei Jahre dem Gebrauch.
Der Fußboden bekam den schwarzweißen Fliesenboden und die Wände einen neuen Verputz. Die Decke wurde komplett erneuert. Sie erhielt ihre heutige Gestalt mit blauer Farbe, Stucksonne und Kronleuchter.
      Blick zu Kronleuchter und Orgelempore
Die Empore am Eingang wurde komplett neu errichtet, eine neue Orgel (1975) montiert.

Anekdote: Die Kirchengemeinde baute die Empore etwa zwei Meter tiefer in den Kirchenraum hinein, als sie heute misst. Das gefiel dem Landeskonservator nicht: Die Empore musste zum Teil wieder abgerissen werden.

 

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